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Auch im Golfsport - wie auch in vielen anderen Sportarten - spielt die Ausrüstung eine wesentliche Rolle. Factum ist, daß eine gute Ausrüstung das Spiel erleichtern kann. Im folgenden beschränken wir uns auf die für das Spiel wichtigsten Dinge:
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Golfschläger:
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Die Regeln besagen, daß Sie maximal 14 Schläger auf der Runde einsetzen dürfen. Man unterscheidet:
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Putter
Eisen und Hölzer
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Putter: |
Mit dem Putter wird der Ball auf dem Grün in das Loch geputtet. Jeder Schlägerhersteller bietet eine große Palette von unterschiedlichen Puttern (Mallet, Heel/Toe weighted, face balanced, Centre Schaft, Putter mit Inserts etc.) an. In der Regel muß der Putter beim Kauf eines Golfsatzes extra gekauft werden. Entscheidend für den Kauf ist die persönliche Einstellung zu dem ausgewählten Putter. Der Preis und das Material sind nebensächlich. Üben Sie eine Weile mit dem Putter, der Ihnen von der Optik zunächst am besten zusagt. Beachten Sie jedoch, daß es die Putter auch in unterschiedlichen Längen gibt. Der optimale Treffbereich (Sweet Spot) sollte durch eine Markierung gekennzeichnet sein. Ein etwas schwererer Putter erleichtert die rhythmische Pendelbewegung, das Kernelement des Puttens. Probieren Sie es aus!
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Eisen und Hölzer: |
Zum Standardsatz gehören die Eisen 3 bis 9, Pitching Wedge, Sand Wedge und die Hölzer 1, 3, 5. Gelegentlich ist auch der Putter noch enthalten. Beim Kauf in den USA ist darauf zu achten, daß meist neben dem Putter auch noch das Sand Wedge extra gekauft werden muß. Sinnvoll ist es, sich zunächst auch noch ein Holz 7 anzuschaffen. Worauf ist beim Kauf nun zu achten?
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1. Schlägerköpfe
3. Schaftfexibilität
4. Lagewinkel des Schlägers (auch Lie genannt)
2. Schaftlänge
5. Griffstärke
6. Preis
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Wichtig ist, sich beim Kauf von einem Golflehrer beraten lassen. Ein Fehlgriff beim Schlägerkauf kann den Lernprozeß erheblich verzögern oder erschweren. Falsche Schläger haben folgende Auswirkungen:
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1. Schlägerköpfe |
Man unterscheidet bei den Eisen zwischen Cavityback und Blades. Für den Anfänger bis Fortgeschrittenen Golfer kommen die fehlerverzeihenderen Cavityback-Schläger in Frage. Blades mit ihrer Massenkonzentration hinter der Schlagfläche sind eher für den Spieler unter Hcp 10 geeignet. Zu kleine Schlägerköpfe reduzieren physikalisch den optimalen Treffbereich, wodurch die Treffgenauigkeit abnimmt. Vom psycholigischen Standpunkt sind eher oversize Schläger für den Anfänger und Fortgeschrittenen zu empfehlen, da sie mehr Vertrauen erzeugen als kleine Köpfe. Bei den Hölzern hat die Entwicklung einen rasanten Fortschritt gemacht. Durch den Einsatz neuer Materialien (Metall, Kunststoff) konnten wesentlich größere Schlägerköpfe gebaut werden. Sie bewirken die oben genannten Faktoren. Auch der Erfolg der Big Bertha von Callaway beruht auf den oben aufgeführten Prinzipien. Entscheidene Längenvorteile lassen sich allein durch den Schläger nicht unbedingt erzielen. Brandaktuell sind die Hölzer mit tiefliegendem Schwerpunkt.
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2. Schaftlänge
Bei einer falschen Schaftlänge (Schläger zu kurz oder zu lang) verändert sich die Ansprechposition und dadurch der gesamte Bewegungsablauf.
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3. Schaftflexibilität
Sie ist mitentscheidend für die Beschleunigung des Schlägerkopfes. Häufig spielen die Spieler mit zu harten Schäften. Die Schaftflexibilität wird unterteilt in:
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L = Damen (relativ weich)
A = Amateure und sehr gute Damen
R = Herren (normal)
S = steif
X = Extra steif |
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Die Flugbahn des Balles wird durch den Biegepunkt des Schaftes (Kick- oder Bendingpoint) maßgeblich beeinflußt:
niedrige Flugbahn = niedriger Biegepunkt (low flex point) normale Flugbahn = mittlerer Biegepunkt (mid flex point)
hohe Flugbahn = hoher Biegepunkt (high flex point).
Die Schäfte bestehen heutzutage aus Stahl, Graphit, Boron oder Titanium. Graphiteschäfte sind leichter, die Rückmeldung bei nicht optimal getroffenen Bällen ist geringer. Titanium Schläger sind leichte aber sehr steife Schäfte, die für Spieler geeignet sind, die eine sehr hohe Schlägerkopfgeschwindig-keit erreichen.
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4. Lagewinkel des Schlägers (auch Lie genannt)
Bei einem zu flachen Lie steht der Schläger in der Ansprechposition auf der Spitze und leicht nach rechts verdreht. Während des Schwungs wir zunächst die Schlägerspitze den Boden berühren, wodurch die Spitze abgebremst wird und das Schlägerblatt geöffnet wird. Ein zu steiler Lie verhält sich umgekehrt.
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5. Griffstärke
Die Griffe bestehen in der Regel aus Gummi oder Leder. Sind dünne Stoffsträhnen eingearbeitet, bezeichnet man sie als Cordgriffe. Cord erhöht die Lebensdauer und nimmt Feuchtigkeit auf. Zu dünne Griffe führen zu einem hook, zu dicke Griffe führen eher zu einem slice. Verwenden Sie einen Griff, bei dem die Finger gerade eben den linken Daumenballen berühren.
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6. Preis
Gerade zu Anfang sollten Sie auf ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis achten. Auch Schläger in Preisdimensionen von mehreren tausend DM spielen nicht von alleine. Ohne eine entsprechende Technik spielen auch diese Schläger genauso gut oder schlecht wie Schläger im unteren oder mittleren Preissegment. Zu Anfang reicht ein Schlägersatz zwischen DM 1000,- und DM 1.500,- völlig aus. Beim Kauf von halben Sätzen sollten Sie darauf achten, daß Sie den Schlägersatz zum gegebenen Zeitpunkt (u.U. nach einigen Jahren) noch komplettieren können.
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Bälle
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Handelsübliche Bauweisen sind Two-Piece Bälle, Double Cover und Four-Piece Bälle. Die letztgenannten beiden verfügen über doppelte Schalen. Durch die Kombination der verschiedenen Schalen lassen sich bezüglich Spinverhalten, Distanzverhalten und Haltbarkeit die verschiedensten Varianten erstellen. Der klassische Golfball (Three-Piece-Ball) besteht aus einem festen Gummikern oder einer mit Flüssigkeit gefüllten Gummiblase. Über den mit Gummifäden umwickelten Kern befindet sich die Außenschale, die entweder aus dem Material Balata oder Surlyn besteht. Balata-Bälle sind für Golfspieler mit niedrigem Handicap, die ein weiches Spielgefühl, viel Spin und Touch wünschen. Professionals bevorzugen diese Berechen-barkeit, weil sie damit ihr Ziel präziser anvisieren können. Durch die weiche Außenhaut nimmt der Ball mehr Drall auf. Dies bewirkt i.d.R. eine höhere Flugbahn und dadurch wiederum einen steileren Auftreffwinkel bei der Landung mit dem Ergebnis, daß der Ball mehr Biß erzeugt und schneller liegen bleibt. Nachteil der Balata-Bälle ist ihr relativ hoher Preis und die Kurzlebigkeit der Bälle bedingt durch ihre weiche Außenhaut. Surlyn-Bälle sind wesentlich robuster.. |
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Die härtere Ummantelung läßt aber auch weniger Spin zu, worunter die Präzision wieder zu leiden hat. Two-Piece-Bälle bestehen im Inneren aus einem Gummikern, der von einer dünnen Surlynschicht umgeben ist. Auch dieser Ball entwickelt weniger Spin, wodurch seine Flugbahn flacher wird, der Ball mehr ausrollt. Somit ein Gewinn an Länge zu Lasten der Präzision. Die Dellen im Ball (Dimples) haben die Aufgabe, die Flugeigenschaften zu verbessern. 400 bis 500 dieser Dellen befinden sich auf jedem Ball. Die Zahlen 90 und 100 auf den Bällen stehen für die Kompression des Balles. Bälle mit 90er Kompression sind etwa weicher. Heutzutage wird der Werkstoff Titanium auch im Ballbereich verwendet. Titaniumanteile im Kern sollen ein paar Meter mehr Länge ergeben. |
Bekleidung
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A
Allgemein im Vordergrund stehen praktische Aspekte und Bequemlichkeit. Während des Golfschwunges sollte eine größtmögliche Bewegungsfreiheit gewährleistet sein. Jegliche Knittergeräusche wirken störend und beeinträchtigen Ihr Spiel. Auf der Runde sollten Sie prophylaktisch zusätzliche wärmende Kleidung mitnehmen. Mehrere dünne Kleidungsstücke sind vorteilhafter als ein schweres Kleidungsstück. In der kühleren Jahreszeit sind sogenannte Windstopper als Pullunder und Pullover sinnvoll. Regenbekleidung aus atmungsaktivem Goretex ist zwar kostenintensiv, aber von Vorteil. Achten Sie auf eine lockere aber nicht zu weite Paßform. Wie sieht der Komfort beim An- und Ausziehen mit Golfschuhen aus? Bekommen Sie die volumigen Anzüge überhaupt ins Golfbag? Probieren Sie den Regenanzug mit Pullover an. Sowohl bei schönem als aber auch bei schlechtem und windigen Wetter sind Mützen und Caps als Kopfbeckung von Vorteil.
B
Schuhe
Wußten Sie, daß Sie beim Spielen von 18 Löcher ca. 10 Kilometer laufen. Achten Sie beim Kauf auf folgende Punkte:
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AAA
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1) die Paßform
2) Beschaffenheit des Obermaterials
3) die Sohle
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1) Die Paßform: Golfschuhe sollten nicht zu weit sein, da sonst der Halt verloren geht. Zu schmale Schuhe werden Ihnen den Spaß auf der Golfrunde verderben. Bedenken Sie, daß Ihr Fuß auf der Golfrunde noch leicht anschwillt.
2) Beschaffenheit des Obermaterials: Schuhe mit einer wasserabweisenden Membran sind in der Regel sinnvoller als die etwas leichteren Sommer-schuhe. Gerade in der Übergangszeit im Frühjahr und im Herbst, so wie während der Sommermonate am Morgen, sind die Golfplätze feucht. Auch einsetzender Regen während der Runde wird mit wasserabweisendem Schuhmaterial als weniger störend empfunden. Reine Sommerschuhe sind mehr für südliche Länder wie Mallorca geeignet. Golfschuhe unterliegen einer starken Beanspruchung. Reinigung und Pflege mit entsprechenden Materialien verlängern die Lebensdauer Ihrer Weggefährten.
3) Die Sohle: Zur Zeit werden in der Golfszene stark die Vor- und Nachteile von Softspikes diskutiert. Die Tourspieler schwören größtenteils auf die traditionellen Spikes, Hobbyspieler empfinden den Tragekomfort der Soft-spikes als sehr angenehm. Ohne Zweifel weisen bei feuchtem Untergrund die althergebrachten Spikes eine höhere Standfestigkeit auf. Optimiert wird diese Standfestigkeit durch eine Kombination von Spikes und Softspikes. Da viele Golfplätze diesem Trend (unter dem Druck der Pro Shops???) folgen, sollten Sie beim Kauf auf die Herausschraubbarkeit der Spikes achten. Mitlerweile bieten die namenhaften Golfschuhhersteller auch spezielle Modelle mit Softspikes an. Schuhe mit Gumminoppen sind für die überwiegende Nutzung der Driving Range sowie für südliche Gefilde zu empfehlen.
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Zubehör 
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1)
Golfbags: Man unterscheidet:
- Köcher - klein, wenig Stauraum, ideal für einen halben Schlägersatz, zusätzliche Kleidung kann nicht verstaut werden, praktisch für Reisen in sonnige Gefilde
- Golftaschen in verschiedenen inch Größen ohne Ständer - Die Größeneinteilung beginnt bei 7´´ (1 inch=2,54 cm). Sie beschreibt den oberen Durchmesser der Golftasche. Desto höher die inch-Zahl, desto größer die Tasche (Tour-Bags ca. 12 inch). Für die Nutzung in heimischen Gefilden sind 8 bis 9 inch Taschen die sinnvollste Anschaffung. Sie gewährleisten die Unterbringung für Regenbekleidung, Getränke, Verpflegung, Golfutensilien etc.. Die Modelle ohne Ständer sollten relativ steif sein, um den mühelosen Transport auf dem Trolley (Handwagen) zu gewährleisten.
- Golftaschen in verschiedenen inch Größen mit Ständer - Bezüglich der Größen gelten auch hier die o.g. Aspekte. Achten Sie darauf, daß der Ständer selbstständig aus- und auch wieder einklappt. Da diese Bags häufig auf der Golfrunde getragen werden, sollten sie mit einem stabilen Schultergurt ausgestattet sein. Seit einigen Jahren gibt es symetrische Schultergurte (Gurte für linke und rechte Schulter zusammen), die eine bessere Gewichtsverteilung auf beiden Schultern bieten. Bags mit Hüftgurten garantieren eine weitere Entlastung der Schultern.
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2)
Golfwagen - Zum kraftsparenden Transport aber auch zur Erhöhung der Spielgeschwindigkeit, werden verschiedene Transportmittel für das Bag und für die Spieler angeboten. |
a) Trolley - Es gibt handgezogene und elektrische Modelle. Beim handgezogenen Modell sollten sie auf die Größe im zusammengelegten Zustand achten, auf die Leichtgängigkeit im Gelände und auf die Verstellbarkeit des Griffs. Trolleys können auch auf fast allen Golfplätzen gegen Entgeld geliehen werden. Beim elektronischen Card ist auf das Gesamtgewicht, auf das Gewicht und Kapazität der Batterie zu achten. Im Vorfeld sollten sie auch die Frage der Wiederaufladbarkeit klären.
b) Golfwagen (Buggy) Sie dienen dem Transport von 2 Spielern und ihrem Golfequipment. Idealerweise sind sie batteriebetrieben, häufig jedoch benzinbetrieben. Für die Golfwagen gibt es auf den Plätzen folgende Regelungen: |
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1) 90°-Grad Regel: Spieler bleiben mit dem Buggy auf den vorgesehenen Wegen. Zu ihrem Ball und zurück auf den Cardweg fahren Sie auf kürzestem Weg (90°).
2) Spieler dürfen mit dem Buggy die Cardwege nicht verlassen
3) keine besonderen Vorschriften bezüglich der Buggybenutzung auf dem Golfplatz (Fairways dürfen befahren werden)
Für alle gilt, daß sie nicht zwischen Bunker und Green fahren. In der Regel stehen ca. 50 m vor dem Greenrand Hinweisschilder zum Umfahren des Greens. Bei Regen kann ein Buggyfahrverbot erteilt werden. In der letzten Zeit sind auch Buggys für nur einen Spieler auf den Markt gekommen. Sie ähneln kleinen Motorbikes.
Sonstiges - Die für das Spiel benötigten Kleinartikel wie Tees, Ballmarker, Pitchgabel und Handschuhe sind im Pro Shop erhältlich. Handschuhe gibt es in Leder und Kunststoff. Lederhandschuhe sind zwar teurer, vermitteln aber ein besseres Griffgefühl gegenüber den Kunststoffhandschuhen. Sie sollten am Anfang eng sitzen. Rechtshändig spielende Golfer tragen den Handschuh links, linkshändig spielende Golfer rechts.
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